DIGITALE KOMPETENZEN FÜR WISSENSVERMITTELNDE RÜCKBLICK SO GELINGT DER DIGITALE BILDUNGSWUMMS! STIMMEN ZUM DSIN-JAHRESGESPRÄCH 2020 Kommt der „Digitalpakt 2“ für Digitalkompetenzen an Schulen? Beim DsiN-Jahresgespräch zogen die Panel-Teilnehmenden Bilanz: Es muss sich etwas tun in der Digitalen Bildung. Unter dem Titel „So gelingt der Digitale Bildungs- Wumms!“ moderierte DsiN-Geschäftsführer Dr. Michael Littger die Livestream-Konferenz zu den Herausforderungen in der digitalen Bildung während und nach dem Corona-Lockdown. Kann Deutschland digitale Bildung? Diese Frage stellten sich nicht nur Schüler:innen, Eltern und Lehrkräfte in den vergangenen Monaten. Auch wurden Auf- klärungsbedarfe gerade älterer Menschen und in der Erwachsenenbildung sichtbar. Die vergangenen Monate haben verdeutlicht, dass digitale Kompe- tenzvermittlung alle angeht. Auf dem DsiN-Jahresgespräch, das 2020 aufgrund der Corona-Pandemie als Live-Stream aus dem Haus der Bundespressekonferenz stattfand, ging es daher um die Frage, wie das Vermitteln digitaler Kompetenzen in der Breite für alle gelingen kann. Bereits in ihrem Eröffnungsimpuls wies Staatsminis- terin Dorothee Bär darauf hin, dass es bessere Struk- turen und Prozesse brauche, um Schulen, Länder und Bund miteinander zu verbinden und eine digitale Transformation des Bildungswesens „mit Wumms“ umzusetzen. Bär appellierte an alle Teilnehmenden: Sprechen Sie über Lösungen, aber möglichst konkret! Es folgten klare Worte und Analysen über die Herausforderungen digitaler Kompetenzvermittlung in der Gesellschaft mit SPD-Verbraucherschutz- staatssekretärin Rita Hagl-Kehl, CDU-Netzpolitiker Tankred Schipanski und weiteren Gästen. Föderalismus – Blockade für digitale Bildung? Gemeinsame Standards bei digitaler Bildung müssen stärker vorangebracht werden, so der breite Konsens auf dem Podium. Den Föderalismus halte sie für sinnvoll, auf der anderen Seite dürfe es zu keiner Blockade notwendiger Maßnahmen kommen, kommentierte Staatssekretärin Rita Hagl-Kehl. Eine solche Blockade hatte zuvor Podiumsteilnehmerin Franziska Theis beklagt, Initiatorin des Hackathons #WirfuerSchule. Gerade beim Digitalpakt sei es in vielen Bundesländern verboten, die zur Verfügung stehenden Mittel für Geräte für Lehrkräfte zu ver- wenden. Dies erschwere ganz konkret, dass Lehr- kräfte digitale Kompetenzen vermitteln könnten, wenn sie bei der Einarbeitung hier nicht unterstützt werden dürften. Es gebe zahlreiche Initiativen, die beim „Digitalen Bildungs-Wumms“ hilfreich sein könnten, so Theis. Jedoch brauche es auch die Erlaubnis, Gelder auch für eher unkonventionelle Methoden einzusetzen. Aber auch Schulbuchverlage hätten eine regel- rechte Blockadehaltung gegen digitale Lernformen. Zertifikate für zugelassene Lehrmittel würden so meist gar nicht erst vergeben, wenn es sich um neue, digitale Lernangebote handele. Positivbeispiele fördern – Digitalpakt 2 für Digitalkompetenzen? Während der Digitalpakt die technische Aufrüstung von Schulen auf den Weg brächte, brauchen wir einen Digitalpakt 2, der sich auf die digitale Kompetenz- vermittlung fokussieren müsste, so Michael Littger. Dieser Vorschlag fand bei allen Beteiligten spontane Zustimmung. Bereits zu Beginn hatte Dorothee Bär erklärt, dass Programme wie DigiBitS – Digitale Bildung trifft Schule zu einer Integration digitaler Komponenten in den Schulunterricht beitragen. Tankred Schimpanski, Mitglied im Bundesausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschät- zung, hob hervor, dass es in Deutschland beim Thema digitale Bildung de facto kein Erkenntnis- problem gebe, sondern ein Umsetzungsproblem. Er forderte konkret: Alle Lehrkräfte in Deutschland verstärkt in digitale Fortbildungen gehen. Einig waren sich alle Teilnehmenden darin, dass es darum gehen muss, digitale Bildung zügig voranzutreiben. Die Schwierigkeiten der digitalen Bildungsarbeit während des Corona-Lockdown dürften sich nicht mehr wiederholen. 6 3